Von der Maschine auf die Maschine

Köppel AG - Schweiz

‚Das erste Mal ist am schwersten‘. Dieses Sprichwort trifft auch und gerade auf den Einstieg in die automatisierte Messtechnik zu. Gefragt sind dann ein kompetenter Partner und die leichte Bedienbarkeit des Messsystems. Mit Hexagon Metrology und der Messmaschine TIGO SF verfügt der Lohnfertiger Köppel AG aus dem Schweizer Berneck über beides. 

Für ein Unternehmen, das bisher manuell per Hand mit u.a. Höhenreißer bzw. Mikrometer gemessen hat, ist der Schritt hin zur automatisierten Messtechnik doch ziemlich groß. Hat man jedoch ein klar formuliertes Anforderungsprofil, so wie dies bei der Köppel AG der Fall war, erleichtert dies den Anschaffungsprozess immens. „Für uns standen die einfache Bedienbarkeit von Hardund Software sowie der Einsatz der Maschine in der Produktion im Vordergrund. In diesem Zuge war unser Ansatz quasi direkt von der (Produktions-) Maschine auf die (Mess-) Maschine“, blickt Geschäftsführer Marcel Köppel zurück. Die Produktion sollte während der Messung weiterlaufen und Korrekturen ggf. nach Vorliegen des Messergebnisses durchgeführt werden. Außerdem wollte der Lohnfertiger keinesfalls ein ‚No- Name-Produkt‘.


Umfangreicher Benchmark

Im Rahmen des Anschaffungsprozesses prüfte die Köppel AG intensiv die Produkte von drei führenden Messmaschinen-Anbietern. Jedem wurde die Aufgabenstellung inklusive dem Wunsch ‚Knopf drücken, messen, Resultate bekommen‘ mitgeteilt und ein Musterteil für die Messungen übergeben. Das attraktivste Gesamtpaket hat schließlich Hexagon Metrology mit der TIGO SF angeboten: „Die Konzeption für den Einsatz in der Werkstatt, die Flexibilität der Maschine, der schnelle Liefertermin, das gute Preis-/Leistungsverhältnis sowie die einfache Bedienung sprachen eindeutig für die TIGO SF. Ein von Hexagon Metrology organisierter Besuch bei einem ihrer Kunden, bei dem uns Messtechniker über ihre Erfahrungen mit der Maschine informierten, war letztlich das i-Tüpfelchen auf unsere Entscheidung“, berichtet Marcel Köppel. Das 3D-Koordinatenmessgerät (KMG) TIGO SF ist präzise, kompakt – und speziell für die Anwendung in der Fertigung entwickelt worden. Ihre Stärken spielt die Maschine insbesondere bei einem breiten Spektrum an kleinen und mittelgroßen Werkstücken aus allen Industriebereichen aus, die mit höchster Genauigkeit produziert werden müssen. Mit einem Messbereich von 500 x 580 x 500 mm (X/Y/Z) ist sie das präziseste KMG für Fertigungsumgebungen in ihrer Klasse. „Vor allem aber bietet die TIGO SF einen neuen Ansatz für den Einsatz von Messgeräten in der Fertigung: Das Herzstück stellt dabei das Bedienkonzept der PC-DMIS CAD Software dar und die Software Option Operator Interface. Die grafische Benutzeroberfläche besteht aus einfach zu verstehenden grafischen Elementen sowie Befehlen und ist damit die ideale Grundlage für intuitiv zu bedienende Messprozesse. Darüber hinaus stehen für anspruchsvollere Applikationen die bekannte Messsoftware PC-DMIS zur Verfügung“, sagt Sandro Sorgon, Sales & Marketing Manager bei Hexagon Metrology Schweiz.

Einfache Bedienung

Im September 2014 wurde die TIGO SF an Köppel AG ausgeliefert. Seitdem hat sie sich im tagtäglichen Einsatz beim Lohnfertiger bewährt -auch dank der optionalen Tasterwechseleinrichtung, die eine sehr hohe Flexibilität bei der Vermessung der Diamant-BohrKronen (DBK’s) bietet. Durch die leichte Bedienbarkeit weiß zudem die PC-DMIS CAD Software absolut zu überzeugen. Die Option Operator Interface ermöglicht es den zehn Produktionsmitarbeitern, die ansonsten Fertigungsmaschinen bedienen, die Messungen der DBK’s problemlos durchzuführen. Die Programme erstellen übrigens die beiden Messtechniker des Lohnfertigers. 

Marcel Köppel erläutert den Messablauf: „Der Anwender kann das zu vermessende Teil auf einer von uns selbst gebauten magnetischen Vorrichtung fixieren und es per Foto aus einer Liste oder über die Artikelnummer im Touchscreen anwählen. Anschließend drückt er den Startknopf und die Messung der relevanten Punkte wird automatisch durchgeführt. Abschließend wird angezeigt, ob das Messergebnis gut oder schlecht ist.“ Und zwar farblich in Rot oder Grün. Im Falle von Rot wird gemäß Zeichnung dargestellt, welches Element außerhalb der Toleranz liegt. So weit kommt es aber üblicherweise erst gar nicht, denn die Software bildet ebenfalls ab, wie sich die Messwerte entwickeln. Verschiebt sich ein Wert in Richtung des roten Bereichs, kann der Bediener die Produktionsmaschine selbst so anpassen, dass sich die nächsten Teile wieder deutlich im grünen Bereich bewegen. Dadurch wird natürlich der Ausschuss erheblich reduziert.

Vielfältige Vorteile

Signifikante Kosten-Vorteile bietet die Messmaschine von Hexagon Metrology dem Lohnfertiger aber auch anderweitig – schließlich muss man nicht mehr die Dienste des Messdienstleisters im Nachbarort in Anspruch nehmen: „Deshalb erfolgte der Return on Investment bei der TIGO SF bereits innerhalb von neun Monaten! Nicht vergessen werden sollten außerdem die Zeiten für den Transport des Teils zum Dienstleister sowie die Ausfallzeit der Fertigungsmaschine währenddessen“, erklärt Marcel Köppel. „Zu berücksichtigen ist zudem, dass wir im 3-Schicht-Betrieb von Sonntag-Abend 22 Uhr bis Samstag-Morgen 5 Uhr arbeiten. Da ist natürlich auch der Messdienstleister nicht durchgehend erreichbar …“. 

Zeitliche Vorteile bietet die Messmaschine, weil der Mitarbeiter während der automatisierten Messung zurück an den Arbeitsplatz gehen und dort in dieser Zeit produktiv tätig werden kann. Des Weiteren bietet die Scanning Funktion eine drastische Reduktion der Messzeit. „Gute Argumente liefert die TIGO SF aber auch im Zuge der Neukundengewinnung, fordern doch immer mehr Unternehmen Messprotokolle und eine Dokumentation“, ergänzt Sandro Sorgon. „Diese wiederum steigern nicht nur das Vertrauen der Kunden in die Produkte von Köppel AG, sondern können außerdem deren Wareneingangskontrolle entfallen lassen. Also eine Winwin-Situation für beide Seiten!“


Positives Fazit

Bei den DBK’s erfolgen die Messungen der Teile übrigens nach dem Start der Produktionsmaschine sowie in der Folge bei jedem zehnten gefertigten Teil. Zukünftig könnte sich der Lohnfertiger jedoch vorstellen, Einzelteile ebenfalls mit der Maschine von Hexagon Metrology zu vermessen, zumal die Messprotokolle- und Programme langfristig gespeichert und jederzeit abgerufen werden können. Da die TIGO SF ‚offen‘ ist und von drei Seiten beladen werden kann, bietet sich auch die Vermessung größerer Bauteile in Teilbereichen an. Aktuell ist das oberste Ziel von Köppel AG jedoch, mehr an Know-how beim Einsatz der Messmaschine zu gewinnen, um sie noch besser und universeller einzusetzen.  Nicht zuletzt wegen der schnellen Unterstützung bei Fragen sowie der während der Schulung gemeinsam mit den Hexagon-Experten erstellten Messprogramme bewertet der Lohnfertiger den Service sehr gut. Die Programme ermöglichten schließlich, dass die TIGO SF in Berneck sofort 100%-ig betriebsbereit war. Auch deswegen fällt das Fazit positiv aus: „Unser wesentliches Ziel, die Messungen der großen Menge an DBK’s zu automatisieren und damit effizienter durchzuführen, haben wir erreicht. In diesem Zuge konnten wir zudem die Fehlerquote der zuvor per Hand durchgeführten Messungen deutlich reduzieren“, fasst Marcel Köppel zusammen. „Die TIGO SF stellt für uns einen Mehrwert dar, gegenüber unseren Mitarbeitern, unseren Kunden und natürlich ebenso mit Blick auf das Unternehmen Köppel AG – dank der Steigerung der Produktivität, der Ausschussminimierung sowie des schnellen Return on Investments. Keine Frage, die Messmaschine von Hexagon Metrology hat unsere Erwartungen vollauf erfüllt.“


Köppel AG

Die Köppel AG ist ein metallverarbeitendes Unternehmen für Industriegüter in Einzelanfertigung und Serien. Das Unternehmen hat seine Zentrale in Berneck in der Schweiz und beschäftigt 50 Mitarbeiter, davon 40 alleine am Firmensitz. Zur Köppel AG gehören auch Köppel Aufzüge, DEFAG und Köppel Manufacturing KFT in Ungarn. 

Köppel AG ist in drei Sparten gegliedert: Die Produktion der Diamant-Bohr-Kronen, die mechanische Fertigung und die Tankrevision. Zu den Kunden gehört hauptsächlich die Maschinenindustrie in der Schweiz. Die Gegend rund um den Unternehmenssitz wird übrigens als Chancental (bzw. Rheintal) bezeichnet, weil sich dort eine ganze Reihe im Produktionsprozess vor- oder nachgelagerter Unternehmen befindet. Dieses Netzwerk ermöglicht Köppel AG, den Kunden diverse weitere Leistungen anzubieten.